Zur Person:

Lorenz Braun studiert im 2. Semester MScTI. Neben seinem Studium arbeitet er als HiWi am Lehrstuhl von Prof. Dr. Holger Fröning.

Lorenz, Du studierst jetzt seit einem halben Jahr hier Technische Informatik. Was hast du vor deinem Masterstudium am ZITI gemacht?
Ich habe meinen Bachelor in Technischer Informatik an der Hochschule Mannheim gemacht.

Wieso dann noch den Master in der Technischen Informatik?
Im Bachelor lernt man sozusagen die Grundlagen der TI, allerdings haben mich schon immer auch die theoretischen Hintergründe interessiert. Deswegen wollte ich nach der Hochschule, die eher praktisch orientiert ist, zur Uni wechseln.

Und das geht am ZITI?
Ja, hier ist man zwar auch praxisorientiert aber Forschung und Theorie werden vertieft vermittelt. Hinzu kommt noch, dass man, was die Forschung angeht, ziemlich breit aufgestellt ist. Toll ist auch, die Möglichkeit hier als HiWi zu arbeiten und so zu aktueller Forschung einen kleinen Beitrag leisten. Das machen hier recht Viele.

Wann kam die Begeisterung für die Informatik bei dir auf?
Ich habe schon früh angefangen zu programmieren. Computerspiele und anderes elektronisches Spielzeug finde ich ziemlich cool und deswegen wollte ich auch sowas machen können. Ich habe mir dann mir ein C++-Buch gewünscht. Das war allerdings sehr trocken und nicht gerade praxisorientiert. So richtig interessant wurde es dann, als ich das erste kleine Spiel nachprogrammiert hatte, das „Game of Life“.

Womit beschäftigst du dich im Rahmen deiner HiWi-Tätigkeit?
Große Rechenprobleme werden ja auch von sogenannten Supercomputern gelöst, welche aus mehrerer einzelnen Computern bestehen. Diese benutzen mittlerweile Grafikkarten um noch schneller zu rechnen. Das Rechnen auf mehreren Computern mit eventuell mehreren Grafikkarten ist aber gar nicht so einfach, denn die Daten müssen geschickt verteilt werden. Sonst verbringt das System mehr Zeit damit Daten auszutauschen, als zu rechnen. Gerade wird daran geforscht, wie man einfach Anwendungen für Grafikkarten implementieren kann ohne sich dabei um jedes Detail des Datenaustauschs zu konzentrieren zu müssen. Dafür untersuche ich gerade bestehende Anwendung für einzelne Grafikkarten und versuche herauszufinden, ob man sie gut auf verschiedene Grafikkarten verteilen kann.

Hängt diese Tätigkeit eng mit deinem Studium zusammen?
Ja, es ist zwar nur ein Teilgebiet meines Studiums aber man braucht das was man schon gelernt hat und lernt sogar noch ein bisschen dazu.

Was gefällt dir an deiner Arbeit? Ich finde gut, dass meine Arbeit direkten Einfluss auf die Forschung hat. Im Gegensatz zu anderen Nebenjobs, bei denen man Kaffee kochen muss oder so, steuere ich mit meiner Arbeit wirklich etwas bei. Außerdem habe ich, da ich in Mannheim wohne, nur einen kurzen Arbeitsweg und ich könnte sogar von zuhause aus arbeiten. Ich arbeite aber lieber vor Ort, weil ich im Institut einen eigenen Arbeitsplatz habe und wegen des Kontakts mit den Kommilitonen. Da kann man mal fragen, wenn man was nicht weiß.

Was willst du später beruflich machen?
Das weiß ich noch nicht genau. Die Forschung wäre interessant, aber ich glaube da muss man sich voll reinhängen und wirklich dabei bleiben. Noch weiß ich nicht, ob ich dafür der Typ wäre. Aber bis ich mit dem Master fertig bin habe ich ja noch Zeit und mal sehen was mit dann interessiert. Jedenfalls will ich eher nicht in die Automobilbranche.

Warum nicht die Automobilbranche?
Weil ich persönlich glaube, dass Autos „overengineered“ sind und es eigentlich zu viele davon gibt. Wobei autonome Fahrzeuge durchaus interessant sind, aber es wird bestimmt noch eine Zeit brauchen bis die bei den Leuten ankommen.

Und wie steht es damit, sich mit einer genialen Idee aus der Forschung einfach selbstständig machen?
Das wäre natürlich cool. Aber dafür muss man erst mal eine Idee haben und dann ist es gar nicht so einfach das als Einzelperson zu stemmen. Da braucht man viel Manpower und auch nicht wenig Geld.

Letzte Frage: Kennst du einen guten Informatikerwitz?
Ein Physiker, ein Chemiker und ein Informatiker stehen mit einer Autopanne mitten in der Wüste. Der Physiker meint: "Also meiner Meinung nach handelt es sich eindeutig um ein mechanisches Problem. Die ganze Zeit schon höre ich Fehlzündungen." Darauf meint der Chemiker: "Ich glaube, dass hier ein chemisches Problem vorliegt. Der Sprit in der letzten Tankstelle war sicherlich verunreinigt! Ich habe das gerochen!" Der Informatiker zuckt bloß mit den Schultern und meint: "Ich habe zwar keine Ahnung, was die Ursache für die Panne ist, aber schließen wir doch alle Fenster, steigen wir aus und wieder ein, dann wird der Wagen schon wieder fahren!"

 

Interview: Matthias Wolter

 

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